Die Evangelische Akademie Tutzing hat an ihrer Seite einen Freundeskreis: Mehr als 1000 Bürgerinnen und Bürger begleiten und unterstützen ehrenamtlich die Bildungsidee der Akademie. Sie laden zu Bildungserlebnissen ein, initiieren gesellschaftliche Debatten und ermöglichen Meinungsbildung, unternehmen Reisen an ungewöhnliche Orte und pflegen Freundschaften, genießen die bereichernde Verbindung zur Akademie und stärken die Demokratie. In Landshut hat sich das Format der Sonntagsvorlesungen etabliert.
Die Medien berichten von drakonischen Maßnahmen gegen Kriegsgegner in Russland. Vor allem junge Menschen haben das Land verlassen, andere ziehen sich durch innere Emigration zurück. Öffentlich darf nur von einer „Spezialoperation“ in der Ukraine gesprochen werden. Welche Rolle kann eine Kirche in einer solchen Situation übernehmen? Der Vortrag soll aus eigener Erfahrung im Russland der 90-er Jahre sowie aus gesammelten Nachrichten zum kirchlichen Bereich Einblicke in das Spannungsfeld von Krieg und Kirche in Russland geben.
Termin: 03.02.2025, 19:00 Uhr
Ort: Gemeindehaus der Erlöserkirche, Konrad-Adenauer-Str. 14
Kosten: 5,- EUR
Referent: Dr. Wenrich Slenczka ist Dekan in Würzburg.
Im Studienjahr 1991/92 war er als Austauschpartner der EKD an der Geistlichen Akademie der Russischen Orthodoxen Kirche (ROK) in St. Petersburg. Nach dem Vikariat in München trat er 1995 seinen Probedienst an und ging dafür wieder nach St. Petersburg. Er war Ausbildungsreferent und Theologischer Referent an der Bischofskanzlei der Evangelisch Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (der ehemaligen Sowjetunion). Als solcher war er auch für ökumenische Kontakte zur ROK und anderen Kirchen zuständig. 1999 kehrte er zurück nach Deutschland und hat als Gemeindepfarrer in Manching (DB Ingolstadt) viel mit Spätaussiedlern gearbeitet. Von 2010-2020 war er Dekan in Weiden i.d.OPf. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland ist er in der landeskirchlichen Arbeit für Osteuropa tätig.
Was hilft, wenn das Leben nur noch aus dem Abhaken von Verpflichtungen besteht? Wenn es vorbeirauscht und uns unzufrieden und leer zurücklässt? Laufen, Lernen, Lieben, Lachen, die vier Ls, können ein Anfang sein. Autor Titus Müller beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage nach dem Alltagsglück. Mit seinem Vortrag weckt er das Staunen in uns und lädt ein zur Kraft der leisen Töne, des Hineinlauschens in den Tag. Er lädt ein zur Neugier auf das Leben, zum Reisen, zum Hinsehen. Denn das Glück steckt oftmals in den unscheinbaren Dingen: In der Schönheit eines Tautropfens, in dem sich Sonnenstrahlen bündeln. Im strahlenden Lachen eines Kindes. Dem Geschmack einer reifen Himbeere, frisch vom Strauch. Wenn wir uns staunend über einen zart-weißen Schmetterling beugen, der an einer Blüte frühstückt. Es gibt viel zu entdecken.
Titus Müller veröffentlichte sechzehn Romane. Er lebt mit seiner Familie in Landshut. Seine aktuelle Trilogie um »Die fremde Spionin« brachte ihn auf die SPIEGEL-Bestsellerliste. Seit vielen Jahren schreibt er auch über das Staunen und die Freude an alltäglichen Dingen, so zum Beispiel in »Einfach mal spazieren gehen« oder in »Staunen über das Glück im Unscheinbaren«.
Chronische Erkrankungen, wie z.B. Herzerkrankungen oder Diabetes, stellen nicht nur eine große Belastung für das Individuum sondern auch eine Herausforderung für unser Gesundheitssystem dar. Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Grundstein hierfür bereits im Mutterleib gelegt wird. Stellt die sog. fetale Programmierung somit die Weichen für ein unausweichliches Schicksal?
Referentin: Prof. Dr. rer. nat. Judith Kluck, Seit 2023 Prof. für Gesundheit, Schwerpunkt Maternity Care an der Hochschule Landshut
Seit 2010 Hebamme und freiberufliche Tätigkeit in der Schwangeren-vorsorge, klinischer Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung
2007-2010 Studium der Hebammenkunde, University of York, UK
2004-2007 Postdoctoral Research Fellow, University of York, UK
1999-2004 Promotion im FB Biochemie der MLU Halle-Wittenberg, Halle (Saale)
Zivilcourage – die Bereitschaft gegen beobachtetes Unrecht vorzugehen – gilt in unserer Gesellschaft als höchst wünschenswertes Verhalten, trägt sie doch zum Schutz Einzelner und zur Aufrechterhaltung unserer kollektiven Normen und Werte bei. Gleichzeitig fällt es uns aber oftmals schwer in entsprechenden Situationen zivilcouragiert zu handeln. Wie diese Diskrepanz zustande kommen kann, erörtere ich aus sozialpsychologischer Perspektive und zeige auf, wie dieses Wissen zur Förderung von Zivilcourage in unserer Gesellschaft verwendet werden könnte.
Referentin: Prof. Dr. Julia Sasse, Professorin für Allgemeine Psychologie und Medienwirkungen an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Ansbach.
Termin: 20.10.2024, 11:30 Uhr
Ort: Christuskirche Landshut
Kosten: 5,- EUR
Inmitten vielfältiger Krisenlagen finden Verschwörungstheorien, esoterische Angebote und Reichbürgerideologie derzeit eine weite Verbreitung. Rechte Esoterik stößt auch in der sog. Freilerner-Szene auf Resonanz, da das Misstrauen bei manchen Eltern gegenüber staatlicher Bildungspolitik stark ausgeprägt ist. Wie kommt es zu Verbindungen zwischen Verschwörungsglauben und Esoterik?
Welche Vernetzungen und Querfrontstrategien lassen sich erkennen?
Der Theologe und Publizist Matthias Pöhlmann beleuchtet aktuelle Entwicklungen, analysiert die weltanschaulichen Hintergründe und gibt Orientierungshilfen aus christlicher Sicht.
Referent: Dr. theol. habil. Matthias Pöhlmann, Kirchenrat und Landeskirchlicher Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungs-fragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche, Lehrbeauftragter für Religionswissenschaften an der LMU
Termin: 22.09.2024, 11:30 Uhr
Ort: Christuskirche Landshut
Kosten: 5,- EUR
danach die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Zivilgesellschaft und auf das Verhältnis von Zivilgesellschaft und Demokratie; und abschließend die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Zivilisierung dieser Konflikte.
Prof. Dr. Grande vertritt die Auffassung, dass die Bildungspolitik im 21. Jahrhundert den Stellenwert bekommen muss, den die Sozialpolitik im 20. Jahrhundert hatte.
Sicherheit kann in einer so unsicheren und turbulenten Welt nicht mehr über kompensatorische Politiken alleine hergestellt werden, sie muss über Befähigung geschaffen werden. Das ist nicht nur Aufgabe des Staates allein. Hier besteht auch ein großer und zunehmender Bedarf für zivilgesellschaftliches Engagement.
Referent: Prof. Dr. Edgar Grande, deutscher Politikwissenschaftler
Termin: 14.07.2024, 11:30 Uhr
Ort: Christuskirche Landshut
Kosten: 5,- EUR